Welche sind die 10 häufigsten Bauherrenfehler?
- Das Haus wird zu groß dimensioniert.
Wobei kleiner nicht unbedingt besser ist. Das beste Planungsprinzip ist Suffizienz (Angemessenheit). Dass dabei jede Baufamilie etwas anderes angemessen findet, ist normal. Wichtiger als die Raumgröße ist die Raumqualität. - Bauherren haben nur den aktuelle IST-Status auf dem Schirm.
Die aktuelle Familiensituation sollte natürlich Ausgangspunkt der Raumplanung sein. Aber nicht nur. Den Lebenslauf, die familiären Veränderungen vorzudenken, macht Sinn: Wie werden die Räume dann von wem genutzt? Wie sichern wir uns Komfort und Veränderung? Im Umkehrschluss: Wie vermeiden wir, unflexibel zu sein, uns Möglichkeiten zu verbauen? - Bauwillige nehmen sich zu wenig Zeit zum Planen.
Zu oft schlägt jahrelanges Bedenken mit der Entscheidung zu bauen in riskante Hektik um. Kopfklare Ruhe ist erste Bauherrenpflicht! Erst anfangen, wenn alle Fragen zufriedenstellend beantwortet sind. Erfahrung: Wer am ungeduldigsten agiert, braucht meist am längsten. - Man vergibt einen Architektenauftrag, bevor das Grundstück gekauft wurde.
Geht gar nicht! Jedes Baugrundstück unterliegt besonderen örtlichen Vorschriften für Art, Größe, Ausrichtung der Gebäude, die im Entwurf zu berücksichtigen sind. - Die Kosten werden auf die reinen Baukosten reduziert.
Reale Baukosten (bis Einzug!) plus sämtliche Nebenkosten (Notar, Vermesser, Erdaushub, Anschlussgebühren, Zinsen, Versicherungen, Mietkosten während der Bauzeit, Umzug etc.) in die Gesamtkosten einbeziehen. Sämtliche Angebote nur auf dieser Basis vergleichen. - Die Lebenszykluskosten werden übersehen.
Wie viel das Bewohnen des Hauses über die Jahre tatsächlich kostet, ist ein Entscheidungskriterium für das konkrete Projekt. Der größte laufende Posten: Energie. Vor allem Strom. Mindestens für die Laufzeit der Baufinanzierung, besser für 30 Jahre (absehbare Solaranlagennutzung) einen realistischen Forecast der Kosten aufmachen. Ein Gebot finanzieller Vernunft. - Überflüssige Räume werden teuer ins Haus geholt.
Galerien, Arbeits- und Gästezimmer stehen auf der Checkliste von teurem Überflüssigem ganz oben. Beispiel: Wer nur selten Übernachtungsgäste im Haus hat, kommt günstiger, diese im Taxi ins nächste Hilton-Hotel chauffieren zu lassen. - Falsches Haustechnik-Konzept bzw. Sparen an der falschen Stelle.
Das geht im Laufe der Jahre richtig ans Geld: Verzicht auf PV-Anlage, Speicherbatterie, Smart Home-gemanagte Heizung und Lüftung. - Die Wohngesundheit wird unterschätzt.
Man muss keinen Allergiker in der Familie haben, um baubiologische Qualitäten, radikal schadstoffminimierte, saubere, frische Luft als Basis wohngesunden Raumkomforts zu betrachten. - Eigene Fähigkeiten werden überschätzt.
Der Klassiker. Betrifft die fachliche Urteilsfähigkeit, Aufwand und Effekt von Eigenleistungen falsch zu bewerten. Besonders beim Versuch, als Laie Bauleitung und Handwerkermanagement selbst zu übernehmen
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